Illzipfel, Krottaloch und Erlenau – ein Rest an Wildnis in der Satteinser Au

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Illzipfel, Krottaloch und Erlenau – ein Rest an Wildnis in der Satteinser Au

Bei strahlendem Sonnenschein und milden Temperaturen trafen sich über vierzig Inter­­essierte bei der Autobahn­­unter­führung in Satteins. Andreas Beiser, Botaniker, Land­schaft­sökologe und Natur­schutz­sach­ver­ständiger, gab einen Einblick in einen der artenreichsten Lebensräume in Mitteleuropa – den Auwald.

Einst waren Auwälder wichtige und dominierende Lebensräume im Walgau, aber wie in so vielen Teilen Mitteleuropas wurden auch hier die Auen reguliert oder überbaut. Ein Drittel aller Vorarlberger Auwälder befindet sich im Walgau; viele der noch erhaltenen Waldflächen sind vom Gewässer abgeschnitten und werden somit nicht mehr regelmäßig überschwemmt. Gehölzfreie Aue gibt es vielerorts keine mehr – breite Kies- und Schotterbänke fehlen. Knorpellattich, Zwergrohrkolben oder Deutsche Tamariske kann man auch in der Satteinser Au keine mehr finden.

Wie artenreich die Satteinser Au aber nach wie vor ist, zeigte Andreas Beiser bei dem zweistündigen Spaziergang. Wir fanden das Große Zweiblatt, eine Orchideenart, die in Vorarlberg noch häufig vorkommt. Wir erfuhren von der Kesselblumenfalle, die der Aronstab besitzt und damit die Bestäubung sicherstellt. Andreas zeigte uns die verschiedenen Weide- und Erlenarten, die typisch für die Weichholzaue sind. Die mächtige Esche, leider von einem Pilz befallen, dessen Ursprung Südostasien ist und der seit einigen Jahren das Eschentriebsterben verursacht. Die Au ist reich an Frühlingsgeophyten, die die noch lichten Verhältnisse nützen um ihren Bestand zu sichern, so macht es auch das Buschwindröschen, die Frühlingsknotenblume, die knotige Braunwurz etc.

Nicht nur gesehen, sondern auch gerochen haben wir den Bärlauch, der überall zu finden war. Andreas Beiser wurde nicht müde uns Anschauungsmaterial in die Runde zu geben – wilder Hopfen, die Waldrebe, die Kratzbeere, der rote Hartriegel, der Holder, Liguster und die rote Heckenkirsche sind nur eine kleine Auflistung dessen, was wir zu sehen bekamen.

So viele Eindrücke und der Frühling hat ja eigentlich erst begonnen.